Angeln in Irland

17. April 2013. Endlich war der langersehnte Tag gekommen. Meine Angelsachen waren ordentlich gepackt und ich freute mich riesig auf das Fischen in Irland. Ich hatte nur einen Fisch vor meinen Augen, den irischen Hecht. Letztes Jahr, während des kurzen Hechtangelns machte er sich rar. Doch diesmal hatte ich mehrere Tage für ihn Zeit.

Leider begann die Reise mit einem starken Wind. So stark, dass mein Zielflughafen Cork im Süden von Irland geschlossen wurde und mich zwang eine Nacht in Amsterdam zu bleiben. Erst am nächsten Tag bekam ich eine Maschine nach Dublin. Von dort brachte mich ein Reisebus nach Cork.

Der Inniscarra ist ein ca. 11km langer See der durch den River Lee gestaut wird. An diesen grenzen nur Privat Grundstücke. So war für mehr als 50 Jahren dem Angler nur an ganz wenigen Stellen erlaubt an diesem wunderschönen Gewässer zu fischen. Seit ca. 2 Jahren gibt es eine Fishinglodge, www.leevalleyharbour.ie/, welche 6 Boote und Guidingtouren anbietet. Und diese lud mich zu sich ein, das Gebiet zu erkunden.

Ich fühlte mich wie Marco Polo oder James Cook. Die Hechte haben zuvor keinen Kunstköder gesehen, den die wenigen Hechtangler, welche es hier gibt, fischen ausschließlich mit der Fliegenrute. Mein Feuer war entfacht und ich machte mich auf die Suche. Zum Glück erkannte ich einige Stellen noch vom letzten Jahr. Und mein Echolot half mir ebenfalls das Gewässer nach und nach zu erkunden. Mit jedem Tag erschloss sich mir das Gewässer mehr und mehr.

Der Winter war in Irland ungewöhnlich kalt. Man berichtete sogar vom Schneefall. Zu meinem Unglück erwachte auch hier die Natur mit einem Monat Verspätung. Kurzum, die Hechte waren mitten in der Laich! Ich konnte sie im saichten Wasser beobachten. Während der Laich stellen die Hechte das Fressen ein um sich nicht gegenseitig zu fressen. Ich ließ sie in Ruhe und dachte über einen anderen Plan nach. Ich brauchte Buchten die eine Wassertemperatur unter 11 Grad aufwiesen, den dort würden die Hechte noch nicht laichen, oder Buchten deutlich über 12 Grad, da sind die Hechte schon fertig mit der Orgie.

Der Jackpot waren dann die deutlich wärmeren Buchten von denen es nur zwei gab. Endlich hatte ich sie gefunden. Und ich war überrascht, wie die Hechte mein Köder attackierte. Teilweise direkt am Boot. Schnell wie ein Pfeil stürzten sie sich auf den Köder, den ich grade aus dem Wasser heben wollte. Das zu beobachten macht unglaublich viel Spaß. All die Hechte die ich fangen durfte waren von einer besonderen Schönheit. Während meines Fischens auf dem Lake Inniscarra traf ich nur selten weitere Angler. Ich verliebte mich in diesen besonderen irischen Stausee. Denn man kann nur dunkel vermuten wie groß die größten Hechte hier sein würden...

Der wohl mit Abstand beste Köder für hier war eine Brountrout Imitation.

Hauptsächlich kam der Trout Squad von Quantum Specialist in dem Design Brown Tail zum Einsatz.

Hechte haben Brountrout zum fressen gern. Ich fischte sehr flachlaufende Wobbler, welche zu dieser Jahreszeit bestens geeignet waren. Auch stieg ich öfters mal aus dem Boot aus und fischte vom Ufer weiter. Der Lake Inniscarra ist eine unentdeckte Perle und ich werde nächstes Frühjahr wieder kommen um meine Entdeckungstour fort zu führen.

An einem Tag fischte ich im Stausee mit dem schönen Namen Lough Allua. Ebenfalls durch den River Lee gestaut und befindet sich bei dem kleinen Örtchen Ballingary.

Für dieses Gewässer hätte ich gern etwas mehr Zeit gehabt. Der Allua ist sehr Strukturreiche und abwechslungsreiche. Umgeben von satten grünen Hügeln auf denen die Schafe weideten.

Unbedingt möchte ich auch hierher nächstes Jahr zurückkehren um das Gewässer besser kennen zu lernen.

Das Ende meiner Reise nahte, bevor ich jedoch Heim flog, machte ich nochmal bei Kevin Murphy im www.bellavistahotel.ie  Halt. Ich wollte unbedingt einen Tag meiner Reise auf dem Meer verbringen. Gemeinsam mit Kevin fuhren wir mit Lighttackle raus aufs Meer zu einem Riff um dort Pollacks zu fangen. Mit Erfolg fingen wir gemeinsam rund 25 Stück. Glücklich und übersäht mit einer Salzschicht machten wir uns auf den Rückweg.

Wie immer waren die Angeltage viel zu kurz und vergingen viel zu schnell. Aber wer einmal in Irland war, wird immer wiederkommen.