Für 17 Tage im Juli/August fuhr ich mit vollgepackten Auto und meiner Anabel auf dem Trailer durch Norwegen.
Ich wollte auf Hecht, Lachs, Zander und eventuell auf Meeresfische angeln. Solch ein Trip muss gut vorbereitet sein. Vor allem wenn eine DVD gedreht werden soll. Kamera-Equip, Tackle für alle Fischarten, Campingausrüstung, Essen für zwei Wochen und Klamotten; Alles fand seinen Platz im Auto und in den Staufächern des Bootes.
Erster Stopp auf meiner Tour war der Bootsshop MyBait, hier stattete ich mich mit zwei weiteren Rutenhalter für‘s Schleppen und zwei zusätzlichen Spanngurten aus. Das Boot sollte bei solch einer Tour sicher auf dem Trailer liegen, denn vor mir lagen noch über 3.500 km.
Danke, Marius Krauza für die Hilfe in letzter Minute :) http://www.mybait.de/
Einen weiteren Stopp legte ich bei Zebco in Tostedt ein. Hier bekam ich von unserem Produktmanager Adrian Prus noch ein paar neue Köder zum Testen und ein großen Kescher für die extra großen Hechte mit.
Von Hirtshals (Dänemark) mit der Fähre nach Langesund (Norwegen) und weiter zu einem großen See im Süden von Norwegen.
Als erstes slippte ich das Boot und suchte einen Platz zum Übernachten. Ich schlug meine Basis an einem lauschigen Platz direkt am Wasser auf.
Das für mich neue Gewässer erkundete ich während des Schleppens mit flach laufenden großen Ködern. Ich hielt nach Sicheln und markante Kanten Ausschau. Diese Stellen markierte ich als Wegpunkte in mein Lowrance. Schon während der ersten 5 Minuten bekam ich beim Schleppen einen Biss. Der erste norwegische Hecht! Ich freute mich riesig.
Die Hechte in diesem riesigen Gewässer waren nicht gleichmäßig verteilt. Sie standen vorzugsweise an steilen Kanten zu einer großen Flachwasserzone auf denen Pflanzen wuchsen.
Diese Stellen musste ich erstmal finden. Hatte ich jedoch solch einen Hotspot gefunden, ging es Schlag auf Schlag. Egal ob beim Schleppen parallel der Kante entlang oder beim Werfen mit Gummiködern und Hardbaits. Die Hechte waren so gierig, dass ich bei den Gummifischen nur noch mit Einzelhaken gefischt habe. Auch nahm ich, wo es ging, den zweiten Drilling bei meinen Wobblern ab.
Ich verbrachte mehr Stunden auf dem Wasser als an Land. Die sehr spät untergehende Sonne und das schnelle Morgendämmern halfen enorm.
Insgesamt fische ich an drei verschiedene große Seen. Alle brachten gute Fische. Nach acht Tagen machte mich auf zu Matt Hayes an die Gaula. Ich sehnte mich schon etwas nach einer warmen Dusche
und einem Bett. Einen ganzen Tag fuhr ich mit Auto und Boot weiter in den Norden. Die Landschaft veränderte sich. Es wurde deutlich kälter.
Matt und seine Familie empfingen mich herzlichst in der
Winsnes Fly Fishing Lodge.
Matt und ich fischten die nächsten drei Tage an verschiedenen Abschnitten der Gaula. Ich fischte zuerst mit der Einhandrute, später mit der Zweihand, dank Matt’s Einführungsstunde. Mich umgab eine tolle Landschaft beim Fischen. Riesige atlantische Lachse ziehen jedes Jahr die Gaula hoch. Sie zeigten sich immer wieder an der Wasseroberfläche, es war echt beeindruckend.
Ich durfte sogar meinen ersten atlantic Salmon keschern!
Matt und die heimische Fliegenfischer gehen vorbildlich mit den gefangenen Fischen um. Sie werden gar nicht aus dem Wasser genommen. An seiner Strecke herrscht Fly only. Find ich gut.
Ein echt schönes Revier für erfahrene Fliegenfischer, die die Change haben dort einen 20kg Lachs zu fangen. Die Lodge ist sehr gemütlich und sauber. Das Essen ist wirklich lecker, es gibt einen Trockenraum für das Tackle, ein Tackleshop und eine Bar wo man abends gesellig beisammen sitzt und von tollen Fischen und Fängen spricht.
Mehr Infos: http://www.gaulasalmon.com/
Nachdem alle Akkus aufgeladen waren hatte ich zwei Optionen: Entweder weiter in den Norden an einen Fjord oder wieder runter in den Süden zu einem Gewässer wo es viele Zander geben soll.
Ich entschied mich für den Süden, da eine Schlechtwetterfront angesagt war. Wieder fuhr ich einen Tag lang. Es wurde ein wenig wärmer, doch wurden die Wolken dicker und grauer. Einen kurzen Zwischenstopp legte ich bei Holger Aderkaß ein. Wir fischten gemeinsam mit seiner kleinen Tochter an seinem Hausgewässer und plauschten etwas. Die ersten kleinen Zander zeigten sich.
Ich war motiviert als ich später am Tag dann das Boot in den Vansjø slippte. Denn hier sollten die großen Stachelritter leben.
Erstmal schleppen! Dabei hielt ich Ausschau nach einem Platz für mein Zelt. Nachdem das Zelt stand, machte ich mich wieder auf zum Fischen und dann fing es an… Es regnete. Es prasselte. Es wurde richtig ungemütlich! Über 60 Sunden fiel ununterbrochen Wasser vom Himmel. Rund 10 l/qm pro Stunde. Nachts hörte es nicht auf, so musste ich mehrmals aus meinen Schlafsack raus um die Bilgenpumpe meines Bootes anzuschalten. Unter meinem Zelt hat sich ein Bachlauf gebildet. Alles war nass. Die Klamotten konnte ich nicht mehr trocknen.
Leider verschlossen die Zander das Maul mit den ersten Regentropfen. Ich fing nur vereinzelt kleinere Exemplare vom Zander und Hecht. Am dritten Tag war ich echt frustriert. Eigentlich wollte ich den dritten Abend nach Hause fahren. Aber ich war so erschöpft von den täglich 13 Stunden Angeln im Regen, dass ich eine weitere Nacht am Wasser im Zelt schlief. Am nächsten Morgen weckten mich Sonnenstrahlen! Prima, das Zelt konnte noch etwas trocknen bevor ich es zusammen packte. Mit der Campingausrüstung auf dem Boot, entschied ich mich für ein paar letzte Würfe. Und wummmms… Die Zander fraßen wieder! Fast jeder Wurf war ein Biss. Ich konnte nicht wiederstehen, bis in den Mittag fischte ich hinein, bevor es endgültig nach Hause ging.
Glücklich, über das doch noch geglückte Zanderfischen und das zusätzliche Filmmaterial machte ich mich über Schweden, Dänemark auf den Weg nach Hause. Statt der Fähre fuhr ich über die Öresund-und die Storebælt Brücke.
Was für ein tolles Abenteuer! Und das nächste steht schon vor der Tür…
Bis zum nächsten Mal, Eure Babs
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